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Moot Court am Oberlandesgericht Oldenburg!

Einen ganz besonderen Einblick in die Gerichtswelt haben 19 Schülerinnen und Schüler des Alten Gymnasiums Oldenburg in dieser Woche erhalten. Sie durften an einem vom Oberlandesgericht veranstalteten Moot Court teilnehmen. Ein Moot Court ist eine simulierte Gerichtsverhandlung, bei der den Teilnehmenden im Vorfeld ein fiktiver oder realer Fall gestellt wird, in dem sie dann die Rolle eines der Prozessbeteiligten, etwa des Richters oder eines Zeugen, übernehmen.

Seit Montag haben sich die Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs auf die am Donnerstag stattfindende „Gerichtsverhandlung“ vorbereitet. Begleitet durch ihre Lehrerin wurden sie zunächst von der Vorsitzenden Richterin am Oberlandesgericht Blohm über den – durch die Strafprozessordnung vorgegebenen - allgemeinen Ablauf eines Strafprozesses unterrichtet. Hierauf folgte die Erarbeitung des konkret gestellten Falls. In diesem ging es um ein von dem späteren Beschuldigten gefundenes Portemonnaie, das dieser aber nicht „ohne Weiteres“ zurückzugeben bereit war. Im Rahmen der Fallerarbeitung, die vom Vorsitzenden Richter am Landgericht Aurich, Bastian Witte, begleitet wurde, fand auch der Besuch einer „echten“ Strafverhandlung vor dem Amtsgericht Oldenburg statt. Der Mittwoch stand dann ganz im Zeichen der Verteilung und Erarbeitung der verschiedenen Rollen für die „Gerichtsverhandlung“. Hierbei wurden die Teilnehmenden zusätzlich von den Richterinnen am Oberlandesgericht Dr. Aselmann und Kayser mit Ratschlägen aus der Praxis unterstützt.

Am Donnerstag dann der Höhepunkt: Im großen Sitzungsaal des Oberlandesgerichts fand vor einem interessierten Publikum die „Gerichtsverhandlung“ statt. Im Anschluss zeigten sich die Zuschauer, zu denen auch die Präsidentin des Oberlandesgerichts, Anke van Hove, gehörte, begeistert von dem Engagement und der Sorgfalt, mit denen die Schülerinnen und Schüler den kniffligen Fall gelöst hatten. Van Hove: „Es ist beeindruckend zu sehen, mit welcher Leidenschaft und Akribie sich die „Schauspieler“ in ihre Rollen hineinversetzt haben. Das kam einer echten Gerichtsverhandlung sehr nahe.“

Vor und nach der Aufführung hatten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler auch die Möglichkeit, sich an Informationsständen über verschiedene Berufe in der Justiz zu informieren. Nach Beendigung des Moot Courts zogen sie ein positives Fazit: „Wir hatten eine ganz tolle Woche – ich hätte nicht gedacht, dass mir die juristische Arbeit so viel Spaß machen würde.“

Der jugendliche „Angeklagte“ wurde am Ende übrigens wegen versuchter Erpressung verurteilt, kam nach dem „Urteil“ aber mit der Verhängung von Erziehungsmaßregeln davon.


Ein Pressefoto befindet sich am Ende dieser Mitteilung und ist zudem unter nachstehendem Link sowie auf der Internetseite des Oberlandesgerichts abrufbar.
Moot Court (Schmuckbild)   Bildrechte: OLG Oldenburg / Pressestelle

Pressemitteilung 14/2025

Ansprechpartner/in:
Frau Dr. Carolin Bartsch

Oberlandesgericht Oldenburg
Pressesprecherin
Richard-Wagner-Platz 1
26135 Oldenburg
Tel: 0441/220-1250

Artikel-Informationen

erstellt am:
26.06.2025

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