Oberlandesgericht Oldenburg – Rechtsprechung im Jahr 2022

Im Jahr 2022 gingen insgesamt rund 69.346 Verfahren bei den Amts- und Landgerichten des Bezirks des Oberlandesgerichts ein. Davon entfielen ca. 38% auf Zivilsachen, 37 % auf Strafsachen und 25% auf Familiensachen. Die Zahl der Verfahren ist – wie schon 2021 - im Vergleich zu den Vorjahren leicht gefallen.

Beim Oberlandesgericht selbst gingen 2022 insgesamt 2.816 Verfahren ein. Dies sind – nachdem in den Jahren 2019 bis 2021 insgesamt steigende Zahlen zu verzeichnen waren - rund 24 % weniger als 2021. Der Unterschied ist insbesondere im Zivilrecht zu verzeichnen. Nach Jahren des Anstiegs bei den allgemeinen Zivilsachen in Zusammenhang mit der sogenannten „Abgas-Problematik“, gab es 2022 hier erstmals deutlich weniger Eingänge. Im Jahr 2022 sind beim Oberlandesgericht rund 860 „Dieselverfahren“ eingegangen. Damit ist ihre Zahl gegenüber 2021 (1.380 Verfahren) zwar gesunken – sie machen jedoch erneut einen erheblichen Anteil – nämlich rund 46% - der Zivilverfahren vor dem Oberlandesgericht aus.

Der Großteil der gesamten eingegangen Verfahren im Jahr 2022 entfiel – wie regelmäßig − auf das Zivilrecht (etwa 68%), gefolgt vom Familien- (etwa 23%) und vom Strafrecht (etwa 9%). Dem Gesamteingang 2.816 Verfahren standen im Jahr 2022 insgesamt 3.112 Erledigungen gegenüber. Damit wurden erneut erheblich mehr Verfahren erledigt als vor der Klagewelle durch die Abgas-Problematik.

Die durchschnittliche Erledigungsdauer ist im Vergleich zum Vorjahr in etwa gleichgeblieben. Bei den Berufungen betrug die durchschnittliche Erledigungsdauer in Zivilsachen 7,8 Monate, in Strafsachen 1,0 Monate und in Familiensachen 3,9 Monate. Dem Oberlandesgericht ist es damit auch 2022 gelungen, die Verfahren zeitnah zu bearbeiten und so zu Rechtsfrieden und Rechtssicherheit beizutragen.

Nr. 03/2023
Bettina von Teichman und Logischen
Oberlandesgericht Oldenburg
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