Europäischer Tag der Ziviljustiz
Seit 2003 wird auf Initiative des Europarates, der Europäischen Kommission und der EU-Mitgliedstaaten einmal jährlich der Europäische Tag der Ziviljustiz begangen. In diesem Jahr war er in Oldenburg zu Gast. Mit vielfältigen Veranstaltungen wurde am 16.11.2011 der Einfluss des Zivilrechts auf das Leben der Bürger und aktuelle Einrichtungen des europäischen Zivilrechts aufgezeigt. Die Bedeutung des europäischen Zivilrechts nimmt immer mehr zu: Schon jetzt gilt "Recht made in Brüssel", wenn wir im Internet einkaufen, familienrechtliche Fragen mit internationalem Bezug klären wollen oder auf der Straße ein Zeitschriftenabonnement abschließen.
Das Bundesamt für Justiz, das Niedersächsische Justizministerium, das Oberlandesgericht Oldenburg sowie das Oldenburger Amts- und Landgericht haben als Ausrichter ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm zusammengestellt. Das Bezirksgericht Danzig - Partnergericht des Oberlandesgerichts Oldenburg - konnte ebenfalls als Mitausrichter gewonnen werden, sodass der Blick auf unser Nachbarland und dessen Rechtssystem erweitert werden konnte.
Einer Begrüßung im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Oldenburg folgten Schauprozesse, anhand derer interessante Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen polnischem und deutschem Recht aufgezeigt werden konnten.
Nach interessanten Fachvorträgen folgte die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion, moderiert vom Niedersächsischen Justizminister Bernd Busemann. Unter seiner Regie diskutierten Prof. Dr. Christian von Bar (Universität Osnabrück), Dr. Christian Groß (DIHK Berlin), Jutta Gurkmann (Verbraucherzentrale Bundesverband, Berlin) Karl-Heinz Oehler (Bundesministerium der Justiz) und Vizepräsident des Landgerichts Danzig Rafal Terlecki (Polen) über die Frage "Europäisches Vertragsrecht - will Brüssel unser BGB abschaffen?".
Nach dem Festakt und dem mit Spannung erwartetem Festvortrag von Prof.Dr. Christian Bar "Wettbewerb der Rechtsordnungen - Law made in Germany" fand ein interssanter, lehrreicher Tag mit musikalischer Untermalung durch den Justizchor seinen Ausklang.